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Interventionsstudie bei Angehörigen essgestörter Patientinnen – ANGIS

Den Belastungen Angehöriger essgestörter Patientinnen wurde bis heute nur in wenigen Studien von geringen Stichprobengrößen nachgegangen. Die Ergebnisse dieser Studien lassen alle auf einen hohen Grad an subjektiver und objektiver Belastung der Angehörigen schließen. Stellt man die Ergebnisse dieser Studien nebeneinander, so fällt auf, dass sehr häufig der Wunsch nach persönlicher Information oder Beratung durch einen Mitarbeiter des Behandlungsteams, Arzt oder Therapeuten gewünscht wird. Zudem wird ein hohes Maß an Unsicherheit im Umgang mit schwierigen Situationen mit der Patientin zu Hause deutlich. Eine Abhilfe in diesem Bereich kann am besten in Form von expertengeleiteten psychoedukativen Angehörigengesprächen erfolgen. Bislang fehlen jedoch kontrollierte Studien zur Validierung und Evaluation von psychoedukativen Programmen für Angehörige essgestörter Patientinnen.

Anhand eines kontrollierten Versuchsplanes untersuchten wir, ob eine kognitiv-verhaltenstherapeutische, psychoedukative Kurzintervention von fünf Sitzungen im Einzelsetting bei Angehörigen essgestörter Patientinnen zu einer Veränderung von deren subjektiven Belastungen sowie zu einer Veränderung des emotionalen Familienklimas führte. Als Kontrollbedingung wurde betroffenen Angehörigen ein Selbsthilferatgeber zur Verfügung gestellt und die Auswirkungen dessen Lektüre im Vergleich zu den Veränderungen durch die expertengeleiteten Angehörigensitzungen untersucht. Zudem wurde die Einschätzung der jeweiligen Patientinnen bezüglich der Veränderungen innerhalb der Familie und deren Gesundheitszustand untersucht.
Ansprechpartner: Dr. phil. Holmer Graap, Dipl.-Psych. Dino Zitarosa