

EMOPROM LCN
EMOPROM LCN - Multizentrische und interdisziplinäre Studie zur webbasierten Erfassung von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) im Long COVID Netzwerk des ambulanten, stationären und rehabilitativen Sektors in Zusammenarbeit mit Patient:innen
Viele Menschen leiden auch lange nach einer COVID-19-Erkrankung unter starken und belastenden Beschwerden. Dieses Krankheitsbild wird auch als „Post-Acute Sequelae of COVID-19“ (PASC) oder Post-COVID bezeichnet. Es gibt bislang keine eindeutigen spezifischen Diagnosemarker und keine ursächlichen Behandlungsmöglichkeiten. Auch ist noch unklar, ob sich die Erkrankung wie andere postvirale Syndrome von selbst zurückbildet. Eine weitere Herausforderung besteht in der oftmals unzureichenden sektorenübergreifenden Versorgung: Der Austausch zwischen ambulanter, stationärer und rehabilitativer Versorgung ist häufig unzureichend; digitale Schnittstellen zur Verbesserung der Kommunikation sind wenig etabliert.
Vor diesem Hintergrund zielt die EMOPROM-LCN-Studie – ein gemeinsames Forschungsvorhaben der Universitätskliniken Erlangen, Hamburg, Berlin (Charité), Ulm sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – auf eine Verbesserung der Diagnostik, Verlaufsbeobachtung und Versorgung von Post-COVID-Betroffenen. Hierzu werden standardisierte Online-Erhebungen von Patient Reported Outcome Measures (PROMs) und Patient Reported Experience Measures (PREMs) eingesetzt, die eine patient:innenzentrierte Dokumentation von Symptomen, Einschränkungen und Behandlungserfahrungen ermöglichen. Die webbasierte Erhebung erlaubt eine kontinuierliche, ortsunabhängige Erfassung sowohl körperlicher als auch psychischer und neurokognitiver Beschwerden. Ziel ist es, individuelle Verläufe systematisch zu analysieren und die sektorenübergreifende Kommunikation und Entscheidungsfindung zu verbessern.
Die Studie baut auf den bestehenden Strukturen des interdisziplinären Post-COVID-Zentrums am Universitätsklinikum Erlangen auf, das seit 2022 verschiedene Fachbereiche wie Psychosomatik, Rheumatologie und Augenheilkunde integriert. Zur Förderung des multiprofessionellen Austauschs sind zudem Post-COVID-Boards sowie wissenschaftliche Komitees vorgesehen, die komplexe Verläufe interdisziplinär diskutieren und zur Weiterentwicklung diagnostischer und therapeutischer Strategien beitragen.
Projektleitung - Konsortialführung
Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Yesim Erim
Stellv. Projektleitung: PD Dr. Eva Morawa
Kooperationspartner
Universitätsklinikum Erlangen: Zentrum für medizinische Information und Kommunikation
Universitätsklinikum Erlangen: Klinik für Innere Medizin 3 - Rheumatologie und Immunologie
Universitätsklinikum Erlangen: Institut für Klinische und Molekulare Virologie
Universitätsklinikum Erlangen: Institut für Allgemeinmedizin
FAU: Abteilung für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie
Universitätsklinikum Ulm: Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Studienziele
Primäres Ziel: Beschleunigung und Optimierung der Post Acute Sequelae of COVID-19 (PASC)-Diagnostik
Weiterentwicklung, Optimierung und sektorenübergreifende Etablierung des interdisziplinären Ansatzes, entwickelt im Post-COVID-Zentrum Erlangen (seit 2022)
Optimierung und Implementierung telemedizinischer Strukturen
Generierung und Austausch von wissenschaftlichen Informationen durch Etablierung multidisziplinärer Post-COVID-Boards und eines wissenschaftlichen Komitees
Entwicklung von Schulungen für Hausärzt:innen und Fachärzt:innen sowie Patient:innen
Epidemiologische Studie über den Langzeitverlauf der körperlichen und psychischen Beschwerden des Post-COVID-Syndroms mithilfe von PROMs (Patient Reported Outcome Measures) und PREMs (Patient Reported Experience Measures) und neurokognitiven Testungen
Standardisierung und Validierung der Online-Diagnostik bei PASC mittels PROMs und PREMs mit Fokus auf Gewährleistung der Interoperabilität
Fördermittel
Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert.