Zum Hauptinhalt springen

Psychische Belastungen von Flüchtlingshelfern

Kontextuelle und Psychische Belastungen, Motivationsfaktoren, Ressourcen und Bedürfnisse von haupt- und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern

Projektleitung:
Prof. Dr. Yesim Erim, Dr. Dipl. Psych. Ekaterini Georgiadou

 

Ziele:
Diese Studie untersucht  kontextuelle und psychische Belastungen, Motivationsfaktoren, Ressourcen und Bedürfnisse haupt- und ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer.

 

Methoden:
In der psychosomatischen Abteilung des Uniklinikums Erlangen werden seit Januar 2016 Schulungen für aktive Flüchtlingshelfer durchgeführt. Dabei werden kontextuelle Belastungen der haupt- und ehrenamtlichen Helfer in ihrer Arbeit mit Flüchtlingen, die Motivationshintergründe sowie verschiedene Bedürfnisse in der Flüchtlingsarbeit erhoben. Zusätzlich werden psychische Belastungen mit Hilfe von psychometrischen Fragebögen erhoben.

Bisherige Ergebnisse:
Die Befragung von 135 Flüchtlingshelfern ergab, dass anderen zu helfen der größte Motivationsfaktor und Kommunikationsschwierigkeiten die größte Belastung bei der Arbeit mit Geflüchteten darstellen. 10,1% der Helfer zeigten erhöhte Depressivitätsscores aber nur 3,6% erfüllten die psychometrischen Anforderungen einer PTBS-Diagnose, obwohl über 90% der Teilnehmer bereits mindestens ein traumatisches Ereignis erlebt hatten. Auffällig war, dass alle Teilnehmer mit erhöhten PTSD-Werten zur Gruppe der hauptamtlichen Flüchtlingshelfer gehörten. Hierbei scheint es sich im Vergleich zu ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern um eine vulnerablere Gruppe zu handeln. Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen wir psychologische Trainings und regelmäßige Screenings für psychischen Stress, um möglichen psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken.

Publikationen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28454191
https://www.mdpi.com/1660-4601/16/22/4542/htm