Hintergrund
Viele der Flüchtlinge haben in ihrem Heimatland selbst oder bei Mitgliedern ihrer Familie traumatische Ereignisse, z.B. Verfolgung, körperliche Misshandlungen, Folter und Mord, erlebt. Diese Erlebnisse können zur Entstehung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen. Dabei leiden die Betroffenen an Nachhallerinnerungen, Albträumen, Flashbacks u.a. Symptomen. Deutschen Studien zufolge, leiden etwa 30 bis 50 Prozent der erwachsenen Flüchtlinge an einer PTBS. Eine Behandlung der PTBS ist unerlässlich, da sie sonst einen chronischen Verlauf annehmen kann. Psychotherapie ist dabei die Behandlungsmethode erster Wahl und eine Monotherapie mit Psychopharmaka reicht oft nicht aus.Bei traumatisierten Flüchtlingen ist Psychotherapie mit Dolmetschern genauso wirksam, wie Psychotherapie in der kein Dolmetscher benötigt wird. Als Traumafolgestörung können neben PTBS auch weitere psychische Erkrankungen, u.a. affektive Störungen und andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung, entstehen.
Ziel
Ziel der Spezialambulanz für Geflüchtete ist ein psychosomatisches Angebot mit psychotherapeutischen Interventionen. Neben der Einordnung Ihrer Beschwerden bzw. einer ersten orientierenden Diagnostik geben wir Ihnen eine möglichst konkrete Behandlungsempfehlung. Nach einer Krisenintervention und wenn die Notwendigkeit für eine längere Psychotherapie gesehen wird, empfehlen wir die Behandlung in unserer deutschsprachigen oder arabischsprachigen (begleitet von Sprach- und Kulturmittlern) ambulanten Gruppentherapie für psychisch belastete Flüchtlinge.
Therapeutisches Angebot
Wir bieten eine deutschsprachige und eine arabischsprachige von Dolmetschern unterstützte begleitete Gruppentherapie an (keine Einzeltherapie). Diese Gruppentherapien richten sich an geflüchtete Frauen und Männer im erwachsenen Alter (> 18 Jahre). Neben dem Austausch in der Gruppe mit anderen Betroffenen stehen Gespräche über Möglichkeiten zur Stabilisierung, Informationsvermittlung und psychotherapeutische Elemente im Vordergrund. Die Treffen finden 14-tätig wochentags am Vormittag statt.
Flüchtlingssprechstunde
Flüchtlingssprechstunde
Spezialsprechstunde
Zeiten
Montag bis Freitag: nach Vereinbarung
Hartmannstraße 14
(Kussmaul-Forschungscampus)
Raum
1. Gebäude links, mittlerer Eingang
Terminvergabe nur nach Absprache
Sekretariat der Psychosomatischen Ambulanz
Montag bis Donnerstag
7.45-16.15 Uhr
Freitag 8.00-14.00 Uhr
Telefon: 09131 85-34899
Mitzubringen
- Versicherungsnachweis (Krankenkassenkarte)
- Überweisungsschein oder einen Behandlungsschein über das Amt für Soziales
- soweit vorhanden aktuelle Befunde
- Zudem sollten Sie bei unzureichenden Deutschkenntnissen von einem Übersetzer begleitet werden.