Patientenzentrierte Ergebnisforschung im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (PCOR-MII)
Hintergrund der Studie
Durch die zunehmende Lebenserwartung und den unter anderem daraus resultierenden wachsenden Anteil älterer Menschen in Gesellschaften von Industrieländern wie Deutschland machen chronische Erkrankungen über 80 % der weltweiten Krankheitslast aus. Dadurch sieht sich die Medizin vor neue Herausforderungen gestellt, die die Entwicklung eines optimierten, multidimensionalen Krankheitsmanagements vorsehen. Essenziell hierbei ist der Einbezug der Perspektive der Patient:innen, da diese wertvolle Einblicke in die Therapieeffektivität sowie -verträglichkeit geben können. Durch den Einbezug der Patient:innenperspektive kann eine patient:innenorientierte, individualisierte Behandlung sowie schnelle Interventionen bei Verschlechterungen und eine Stärkung der therapeutischen Beziehung gewährleistet werden. Dies ermöglicht eine umfassende, ganzheitliche Versorgung unter Berücksichtigung objektiver medizinischer Indikatoren sowie des subjektiven Wohlbefindens der Patient:innen. Zur Erfassung des subjektiven Gesundheitszustandes werden Patient-Reported Outcomes (PROs) in Fragebogenform genutzt.
Ziel der Studie
Das Ziel des PCOR-MII-Verbunds ist die Etablierung einer digitalen Erfassung von PROs in Kliniken und die Integration dieser in den nationalen Kerndatensatz der Medizininformativ-Initiative (MII). Dies ermöglicht eine Auswertung dieser Ergebnisse in Verbindung mit weiteren medizinischen Informationen (beispielswiese zur Therapie und Diagnostik) und somit eine Erforschung von Zusammenhängen zwischen subjektiven und objektiven Parametern zur Evaluation des Therapieerfolgs.
Methode
Die digitalen Fragebögen sollen in drei spezifischen klinischen Szenarien eingesetzt werden:
- Anorexia Nervosa (zum besseren Verständnis von Risikofaktoren)
- Persistierende somatische Symptome (zur Identifikation wirksamer Behandlungen)
- Nachsorge nach Nierentransplantationen (zur Sicherstellung der langfristigen Medikamenteneinnahme)
Studienmanagement und Kooperationspartner:innen
PCOR-MII ist ein Gemeinschaftsprojekt, das Patient:inneninitiativen, Medizininformatiker:innen, Kliniker:innen verschiedener Disziplinen aus elf MII-Standorten sowie internationale Initiativen zur Messung von PROs und Technologiepartner:innen zusammenbringt.
Studienkoordination:
Prof. Dr. Matthias Rose, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. rer. nat. Fabian Prasser, Berlin Institute of Health, Charité
Kooperationspartner:innen:
Universitätsklinikum Erlangen (Prof. Dr. Y. Erim, Prof. Dr. T. Ganslandt, Prof. Dr. Mario Schiffer)
Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Dr. K. Budde)
Universitätsklinikum Essen (Prof. Dr. A. Kribben, Prof. Dr. F. Nensa, Prof. Dr. L. Pape)
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. F. Ückert, Prof. Dr. B. Löwe)
Medizinische Hochschule Hannover (Prof. Dr. M. de Zwaan, Prof. Dr. M. Marschollek, Prof. Dr. K. Schmidt-Ott)
Universitätsklinikum Heidelberg (Prof. Dr. M. Dugas, Prof. Dr. H.-C. Friederich, Prof. Dr. M. Zeier)
Universitätsklinikum Magdeburg (Prof. Dr. F. Junne, Dr. T. Herrmann)
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (Prof. Dr. P. Henningsen, Prof. Dr. M. Boeker)
Universitätsklinikum Münster (Prof. Dr. B. Suwelack, Prof. Dr. J. Varghese)
Universitätsklinikum Tübingen (Prof. Dr. K. Giel, Prof. Dr. O. Kohlbacher, Prof. Dr. S. Zipfel)
Universitätsklinikum Würzburg (Prof. Dr. P. Heuschmann, Prof. Dr. R. Pryss)
HRTBT Medical Solutions GmbH (Dr. Shine, Dr. V. Kirchberger)