Identitätsstörung junger Erwachsener

Die persönliche "Identität" bildet sich zum Einen aus der Gruppenzugehörigkeit (Familie, Nation, Religion, Freunde, Beruf, ...) zum Anderen aus der individuellen Einzigartigkeit (Aussehen, Fähigkeiten, Vorlieben, Erfahrungen…).
In Lebensübergangsphasen wie dem jungen Erwachsenenalter  kommt die bisherige Identität ins Wanken und es ergeben sich Fragen wie „Wer bin ich?" und „Was will ich?". Gelingt es aus bestimmten Gründen nicht, diese Fragen konstruktiv für sich selbst zu beantworten, kann dies eine tiefe Verunsicherung und Hilflosigkeit nach sich ziehen und zu seelischen Erkrankungen wie Depression, Angsterkrankungen oder Suchtgefährdung führen. Konkrete Auslöser für Krisen sind dabei meist Schwellensituationen wie Schulwechsel, Einstieg oder Wechsel von Ausbildung, Studium und Beruf, Auszug von zu Hause, Prüfungen oder auch Trennungen und Verluste von Bezugspersonen. Oft fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen: "Was ist gut für mich?", "Was ist das Richtige für meine Zukunft?".

Unser Behandlungskonzept:

Im Rahmen unserer Behandlung wird zunächst eine umfassende Diagnostik hinsichtlich psychischer Symptome durchgeführt und es werden individuelle Problembereiche, die die Identitätsentwicklung erschweren, erfasst.
Im Anschluss erfolgen psychotherapeutische und sozialpädagogische Hilfestellungen.
Die psychotherapeutische Behandlung dient dem Abbau von Ängsten und womöglich selbstschädigenden Gedanken und Verhaltensweisen und fördert den Aufbau selbstdienlicher Kompetenzen. Hierzu gehören beispielsweise Fähigkeiten, eigene Körpersignale und Gefühle zu verstehen, Affekte besser zu beherrschen, strategisch zu planen und diszipliniert handeln zu können sowie Problemlösungsstrategien und Durchhaltevermögen zu entwickeln. Unter anderem kann auch ein Training gezielter Fertigkeiten, wie z.B. in Form eines sozialen Kompetenztrainings, stattfinden.
Im Rahmen von Familiengesprächen können familiäre Strukturen und Rollen sichtbar gemacht, Beziehungsmuster und Kommunikationsproblematiken beleuchtet und Konflikte geklärt werden. Auch durch vermittelnde Gespräche mit Ausbildungsplatz oder Schule kann das soziale Umfeld in die Therapie mit eingebunden werden. Weiterhin können durch eine sozialpädagogische Unterstützung konkrete Hilfestellungen bei behördlichen Angelegenheiten, Wohnungsfragen, finanziellen Angelegenheiten sowie Aus- und Weiterbildungsfragen gegeben werden.
Ziel der Therapie ist es, psychische Symptome abzubauen und erste Schritte in den neuen Lebensabschnitt einzuleiten.

© Psychosomatik Uniklinikum Erlangen